Hey Leute.
Für alle die es interessiert, hier ne kurze (naja...für zwei Monate kurze) Zusammenfassung über meine Zeit hier und die ersten Erfahrungen...have fun.
Als ich hier
in Dublin angekommen bin wurde ich gleich recht freundlich von meiner Gastmum
begrüßt, die am Ausgang auf mich wartete. Danach irrten wir beide erstmal ein
paar Minuten umher, bis wir schließlich den Rest der Familie und das Auto
wiedergefunden haben (:
Danach gings
ab nach Hause und erstmal auspacken, essen, und alle kennenlernen. Hier in dem
Haushalt wird zweisprachig gesprochen, das heißt die Mutter spricht Englisch,
der Vater Deutsch (naja, eigentlich Schwitzerdütsch ;) ) und die Kinder sollen
beide Sprachen lernen. Die erste Woche verging recht schnell und ich wusste
garnicht wohin mit all meiner Begeisterung. Die Familie war einfach toll und
ich fühlte mich superwohl und wollte nie nie wieder weg.
Nach einer
Woche jedoch zog der Vater in die Schweiz, weil er da eine neue Arbeit hat
unsoweiter. Die ersten paar Tage danach liefen auch noch ganz gut, bis die
Kinder (T. 3 einhalb Jahre und M. ein einhalb Jahre) gemerkt haben, dass Daddy
nich so schnell wieder heimkommt und damit ging es eigentlich für mich erst
richtig los.
Der ältere
Junge schien der Meinung zu sein, Daddy is weg weil ich hier bin, was die ganze
Angelegenheit natürlich sehr viel anstrengender machte. Er hat total geblockt
und hat immer wieder gesagt, dass er mich nich hierhaben will. Die Mum hat oft
versucht mit ihm zu reden, doch er blieb stur. Sie hat mir aber bestätigt, dass
dieses Verhalten keineswegs an mir liegt, denn ich habe mich wirklich bemüht.
Die Kleine dagegen schien es recht gut zu verkraften, nur ist sie allgemein in
einer schweren Zeit der Trennungsangst gewesen und die Abwesenheit des Vaters
verschlimmerte das Ganze zusätzlich. Die Auswirkungen waren dann, dass die Kleine
keine 5 Minuten ohne Mama sein konnte. Sobald Mum den Raum verlässt, manchmal
sogar wenn sie einfach aufsteht, beginnt die Kleine das weinen… und hört erst
auf, sobald Mama sie wieder in den Armen hält. Da kann ich rumblödeln und
versuchen sie abzulenken wie ich will, sie ignoriert mich… :/
Die Mum war
mehr und mehr überfordert, und ich konnte ihr leider garnicht helfen. Und dann
gings los. M. wurde krank, dann wurde T. krank und allen ging es miserabel.
Natürlich genau dann, als sowieso schon alles schlimm genug war. Doch auch
diese Zeit wurde überstanden und nach einigen Wochen hat sich alles
eingependelt. Natürlich war die Situation noch nich perfekt, aber die Mum und
ich haben uns damit organisiert so dass es passte.
Die Mum war
sowieso immer die beste. Sie hat immer versucht alles so zu regeln, dass es für
mich passte. Sie hat sich immer entschuldigt, wenn sie das (meist richtige)
Gefühl hatte, dass ich mit der Situation überfordert war, sie hat immer
gefragt, ob bei mir alles passt und ich wusste einfach, dass ich mit jedem
Problem zu ihr hätte kommen können. Kommunikation ist halt doch immer wieder
wichtig fürs Leben. Ich habe mich auch sonst so gut mit ihr verstanden, wir
haben uns gut unterhalten (über alles Mögliche), haben zusammen gelacht, haben
zusammen Süßigkeiten hinter dem Rücken der Kinder genascht und so weiter.
Die Zeit
verging gut, bis M. plötzlich ziemlich krank wurde. Sie hatte Fieber und
Atembeschwerden und musste ins Krankenhaus für 3 Tage. Die Mum blieb
(natürlich) mit ihr drinnen, doch T. kam nach Hause und ich musste mich alleine
um ihn kümmern. Und ich muss zugeben, das war nicht die angenehmste Zeit… Ich
war es nicht gewohnt ständig das Gefühl zu haben, achtsam sein zu müssen. In
den Tagen hatte ich die volle Verantwortung für einen anderen Menschen. o.O
Natürlich war es im Nachhinein betrachtet nich so schlimm, wir haben viel
ferngeschaut, gegessen und geschlafen. Es war eine einmalige Erfahrung für
mich. Aber ich denke ich habe sie gut gemeistert (*auf Schulter klopf*) Als die
beiden schließlich aus dem Krankenhaus kamen war T. natürlich sehr sehr
erleichtert, wer kann es ihm verübeln. M. ging es besser, und die Mum war auch
froh wieder daheim zu sein. Es waren für uns alle harte Tage. Am Abend hab ich
dann (voll lieb) von der Mum einen Blumenstrauß und Pralinen bekommen, weil ich
so gut auf T. geachtet habe. Wenn man mal überlegt… es war wirklich gut, dass
ich noch hier war, denn andernfalls hätte T. auswärts übernachten müssen und
das hätte ihn sicher noch viel mehr gestresst.
Im Lauf der
Wochen hatte sich mein Aufgabenfeld leicht verändert. Zu Beginn war ich für die
Unterhaltung der Kinder zuständig, doch als das für mich nichtmehr wirklich
möglich war hab ich mit der Mum ausgemacht dass ich fortan auch koche und
kleinere Aufgaben im Haushalt übernehme, und somit ihr ein bisschen Raum und
Zeit gebe, damit sie sich auch mal mit den Kindern hinsetzen kann.
Das war für
mich überhaupt kein Problem, denn ich war im Grunde hier, der Familie unter die
Arme zu greifen, ihr zu helfen mit der neuen Situation klarzukommen, und wenn
das hieß zu kochen und den Geschirrspüler einzuräumen, war ich froh das alles
zu erledigen. Natürlich kümmere ich mich weiterhin um die Kinder, doch halt
nicht mehr nur noch.
Unser
Tagesablauf ist eigentlich nicht sehr spannend. Morgens steht die Mum mit den
Kindern auf und um 9 Uhr fahren sie den Großen in die Schule (irgend so eine
Art Kindergarten, heißt aber Schule) und die Mum geht mit der Kleinen einkaufen
oder in eine Spielgruppe. Ich stehe im Laufe des Vormittags auf und Frühstücke
gemütlich. Zwischen 12 und 13 Uhr kommen die anderen dann meist wieder heim und
es gibt Lunch, welches ich vorbereite (meistens gibt es gekochtes Gemüse mit
Nudeln oder Reiß, manchmal gibt es auch noch Fisch dazu :) ) und dann essen wir
alle gemeinsam. Danach is Nap-Time, also beide Kinder ins Bett und ich hab
frei. Danach wird meistens kurz gespielt, gebadet (von der Mum) oder sonstiges
und um 18 Uhr gibt es dann Dinner (meist kaltes Gemüse und ein Ei), auch
meistens von mir vorbereitet. Danach wird ab und zu (wenn noch Zeit ist) mit
dem Vater geskypet und dann geht es ab ins Bett. Die Abende habe ich sozusagen
auch immer frei :)
An manchen
Tagen ist am Nachmittag ein sogenanntes Playdate, das bedeutet die Familie
fährt zu einer anderen Familie oder umgekehrt und es wird für ein paar Stunden
miteinander gespielt.
Am
Wochenende wird oft vormittags in einen großen Park gefahren um mit dem Hund
eine große Runde zu gehen und danach noch unterwegs etwas zum Essen
aufgegabelt. Doch solche Unternehmungen kommen immer auf das Wetter drauf an.
Irisches
Wetter, der größte Witz überhaupt. Sonnenschein, Regen, Niesel, Sonne, bewölkt,
und das im 5-min Takt. Doch ich muss sagen, dass in der Zeit in der ich hier
bin, dass Wetter schöner ist, als ich es erwartet habe. Alle sagen immer, dass
es nuuur regnet, aber so schlimm ist es nicht.
Erholung vom
Alltag bieten meine freien Tage (2 pro Woche), an denen ich meistens mit dem
Zug nach Dublin City Center reinfahre und da irgendwas mache. Habe auch schon 2
Mädels kennengelernt mit denen ich ab und zu irgendwas unternehme. Ich war auf
zwei Tagesausflügen, die durch ein Touristenbüro organisiert waren, das heißt,
morgens rechtzeitig in den Bus einsteigen, fahren, was anschaun, wieder
heimfahren, und aus dem Bus aussteigen. :)
Die Ausflüge waren echt der hammer.
Bei meinem
ersten Ausflug nach Galyway und die Cliffs of Moher hats geschüttet! Voll
uncool. Das heißt, es is kalt, es is nass, und zudem hatte ich zu dem Zeitpunkt
ne schwere Mandelentzündung (dazu später mehr). Aber auf alle Fälle sehenswert!
Bin froh, dass ich es gemacht habe :)
Der zweite
Tagestrip ging nach Kilkenny und Wicklow Mountains (wo PS: ich liebe dich
gedreht wurde :D ) und das Wetter war diesmal besser. Es hat nicht geregnet und
ab und zu kam sogar die Sonne raus.
Nun zu
meiner Mandelentzündung. Ich habe Samstags (als wir im Zoo waren) schon
gemerkt, dass mir mein Hals wehtut, und Sonntag hatte ich dann diesen Tagestrip
nach Galway und ich dachte wirklich ich müsste sterben. Schlimm… Dann am Montag
war ich morgens gleich beim Doktor um die Ecke, der dir erstmal standartmäßig
55 Euro dafür abknöpft, dass du überhaupt einen Doktor sehen darfst. Die
Doktorin war aber sehr sehr nett (und schwanger :D ). Sie hat mich nach meiner
medizinischen Vergangenheit gefragt, und als ich gesagt habe, dass ich einmal
eine Woche in München im Krankenhaus war ist ihr gleich der Mund offen stehen
geblieben. Nach kurzer Verwirrtheit auf beiden Seiten habe ich noch erwähnt,
dass ich aus Deutschland bin. Die Ärztin lachte erleichtert… wie krass müsste
es sein wenn man von Dublin aus in München ins Krankenhaus geschickt werden
würde? :D Naja jedenfalls gab sie mit Antibiotika, und nach 2 Tagen im Bett
gings mir wieder gut. (Auf der Dose mit dem Antibiotika steht mein Name und
meine Adresse drauf *grusel*)
Seit die
Kinder beide wieder komplett gesund sind verbessert sich alles zusehends. M.
kann mittlerweile alleine den Raum verlassen, oder ich kann mit ihr im
Wohnzimmer spielen während die Mum kocht. Das ist super. Und T. hat mich nun
endlich auch komplett in sein Herz geschlossen. Die Mum versucht momentan T.
ohne Mittagsschlaf über die Runden zu bringen, was bedeutet, dass ich mit ihm
spiele während M. schläft (mit ihrer Mum an ihrer Seite…natürlich :D ). Diese
Zeiten sind wirklich großartig. T. und ich haben viel viel Spaß und am Ende
will er immer noch ein „Cuddle“ haben :) Voll süß einfach.
Und das
genau jetzt wo ich bald wieder nach Hause fliege :/
To be continued…
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